Die Tonentstehung der Querflöte lässt sich am besten mit der Chaostheorie beschreiben. Das Instrument, ist ein sehr bekanntest Musikinstrumente, welches in vielen Musikstilen wie Klassik, Jazz und sogar Popmusik verwendet wird. In diesem Artikel erklären wir Ihnen den Aufbau einer Querflöte sowie die Tonerzeugung.
Aufbau der Querflöte
Die Querflöte besteht aus insgesamt 3 Teilen: das Kopfteil, dem Mittelstück und dem Fußteil. Das Material bei Anfängerflöten besteht oft aus Neusilber (versilbert). Fortgeschrittenen- und Profi-Instrumenten werden aus Silber, Gold oder sogar Platin gefertigt.
- Eine Sopran-Querflöte hat einen geraden Kopf. Bei Alt- oder Bassflöten kann er auch gebogen sein. Innerhalb des Kopfteils, befindet sich eine Mundlochplatte, wo die Flötist’innen ihre Lippen auflegen. Die Anblaskante spielt dabei eine sehr wichtige Rolle, um den Luftstrom so zu lenken, dass ein Ton entsteht. Ganz oben am Kopfteil befinden sich Krone und Stimmkork zum Stimmen der Querflöte. Die Lippenplatte ist der Teil des Mundstücks (Kopfstück), der beim Spielen an der Unterlippe der Flötist’innen anliegt.
- Beim Mittelstück gibt es zwei verschiedene Anordnungen der Klappen. Bei der Inline-Bauart, sind sie in einer Linie angeordnet. Bei der Offset-Bauart hingegen wird das G in Richtung des linken Ringfingers vorgezogen. Zudem gibt es noch zwei unterschiedliche Arten von Klappen: Zum einen die geschlossenen Deckelklappen. Dabei ist jede Klappe vollständig geschlossen, sodass der Finger die gesamte Fläche der Klappe bedeckt. Die andere Variante wären die Ringklappen (offenen klappen). Das bedeutet, dass einige Klappen (meist fünf: G, A, F, E, D) ein Loch in der Mitte haben, welches die Flötist’innen mit den Finger abdecken müssen. Dies ermöglicht erweiterte Techniken wie Obertöne, erfordert aber auch eine präzise Fingerhaltung.
- Das Fußstück ist das kleinste Teil bei einer Querflöte. Es kann ein C-Fuß (der tiefste Ton ist C) sein. Dieser ist meistens bei Schülerflöten oder Solistenflöten gesehen. Die andere Variante wäre der H-Fuß (der tiefste Ton in ist H). Dieses Fußstück ist vor allem für Kammermusik und Barock-Sonaten geeignet. Querflöten mit H-Fuß klingen wärmer und weicher als die mit C-Fuß.

Der Aufbau einer Querflöte besteht aus einem Kopfteil, einem Mittelstück und einem Fußstück. Foto: Stina Sonnenberg
Tonentstehung der Querflöte: Körperhaltung
Für die perfekte Tonerzeugung bei der Querflöte sind vor allem die Körperhaltung, die Fingertechnik und die Atemtechnik entscheidend. Die richtige Körperhaltung sehen Sie auf dem Bild unter diesem Abschnitt.
- Eine gerade Körperhaltung mit entspannten Schultern ist wichtig für die Atmung und damit Ihre Schultern auf Dauer nicht verkrampfen. Dabei ist wichtig, dass die Person gerade steht oder sitzt, um eine leichte Atmung zu ermöglichen und um Krämpfen vorzubeugen. Der Rücken bleibt gestreckt und der Kopf ist gerade, mit dem Kinn leicht angehoben. Ein Haltungsfehler kann zu Verspannungen führen, aber auch negative Auswirkungen auf den Ansatz und die Fingertechnik haben. Dies wiederum wirkt sich auf die Tonerzeugung/Qualität aus.
- Bei der Fingertechnik ist zu beachten, dass die Finger entspannt und waagerecht auf den klappen liegen. Die Finger der linken Hand liegen auf den oberen Klappen, die Finger der rechten Hand hingegen auf den unteren 4 Klappen. Der rechte kleine Finger bedient dabei alle Klappen des Fußstücks.
- Die Atemtechnik ist sehr entscheidend für die Tonerzeugung. Der Ton entsteht durch das Überblasen des Mundlochs. Die Tonerzeugung ist vergleichbar mit der bei einer Trinkflasche. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der kontrollierten Ausatmung.

Die Körperhaltung ist wichtig für die Tonentstehung der Querflöte. Foto: Alexandra Nordenfelt
Tonentstehung der Querflöte: Akustik
Um die Tonentstehung bei der Querflöte noch besser verstehen zu können, muss man sich den Ansatz anschauen, sowie den Luftstrom und die Wirbel, die bei der Tonerzeugung einer Querflöte entstehen.
- Der Ansatz bezeichnet die Art und Weise, wie die Lippenposition an der Mundlochkante, der Luftstrom und die Atemtechnik zusammenwirken, um einen klaren, stabilen Ton zu erzeugen. Ein guter Ansatz ermöglicht es, den Klang gezielt zu formen und dynamisch sowie flexibel zu spiele.
- Der Luftstrom den die Flötist’innen mit ihren Lippen in Richtung des Mundlochs blasen, wird an der Öffnung geteilt. Ein Teil der Luft strömt über die Kante hinweg, ein anderer Teil trifft auf die Innenseite der Querflöte. Die aufgeteilte Luft erzeugt eine Serie von Schwingungen im Luftsäulensystem der Flöte.
- Wirbel entstehen, wenn der Luftstrom der Flötist’innen auf die Kante des Mundlochs trifft. Diese Wirbel sind entscheidend für die Schwingung der Luftsäule im inneren der Querflöte. Ihre Frequenz hängt unteranderem von der Geschwindigkeit des Luftstroms ab.
Im Studium der Systematischen Musikwissenschaft spielt die Auseinandersetzung mit der Schallentstehung eine wichtige Rolle. Wenn Sie weitere spannende Themen der Musikwissenschaft entdecken möchten, empfehlen wir Ihnen den Artikel über die Shamisen-Gitarre.
Quellen
Baines, Anthony: Lexikon der Musikinstrumente, Metzler/Bärenreiter 2000
Fischer, Jost Leonhardt: On Turbulent Coherent Structures in Transient Processes of Aerophones — Principles of Sound Generation, Habilitation, Universität Hamburg, 2023
Neher, Claudia. Wissenswertes über die Querflöte. Reisser Musik 2020.