Musik studieren ist ein Wunsch, den vielen jungen Menschen innewohnt und glücklicherweise gibt es viele Möglichkeiten Musik zu studieren. Hier finden Sie einen Überblick über verschiedene musikbezogene Studiengänge und das Musik-Studium in der Systematischen Musikwissenschaft.

Musik Studium

Grundsätzlich können die verschiedenen Studiengänge in praktische und wissenschaftliche Wege eines Studiums aufgeteilt werden. Das bedeutet allerdings nicht, dass wissenschaftliche Studiengänge keinen Praxisbezug besitzen und, dass die praxisorientierten Fachrichtungen kein Wissen vermitteln. In der Musikwissenschaft steht das wissenschaftliche Arbeiten zu Musik im Fokus. In den praxisorientierten Studiengängen wird das direkte Arbeiten mit Musik stärker gewichtet. Musik studieren bedeutet nicht in allen Studiengängen das gleiche, daher ist es ratsam sich vor einer Entscheidung genauer zu informieren. Die Musikwissenschaft gliedert sich auf in:

Die Historische Musikwissenschaft legt den Fokus auf klassische Musik, geschichtliche Hintergründe und die musiktheoretische Erforschung von Musik und ihren Akteuren. Die Inhalte der Systematischen Musikwissenschaft werden später erläutert.

Beispiele für praxisorientierte Musikstudiengänge sind:

  • Instrumentalmusik (Klassik, Jazz, Pop)
  • Komposition
  • Audio Engineering
  • Musikpädagogik und Musiktherapie
  • Musical Aufführung

Häufig findet man das praxisorientierte Studium an privaten Hochschulen, während die Musikwissenschaft an staatlichen Hochschulen gelehrt wird.

Systematische Musikwissenschaft in Hamburg

Die Systematische Musikwissenschaft erforscht Musik und ihre Phänomene aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven. Dazu werden viele Fachrichtungen in einem Studiengang verbunden. Teilgebiete der Systematischen Musikwissenschaft sind:

  • Psychologie
  • Akustik
  • Psychoakustik
  • Ethnologie
  • Musik-Marketing
  • Musikphilosophie

Systematische Musikwissenschaftler’innen arbeiten vielfältig und bedienen sich an den Forschungsmethoden der verschiedenen Fachrichtungen. Studierende können bereits nach den ersten Semestern ihren Schwerpunkt wählen und sich auf eine oder mehrere Vertiefungen konzentrieren. Die beiden größten Vertiefungsbereiche innerhalb der Systematischen Musikwissenschaft sind die Musikpsychologie und die musikalische Akustik.

Musik studieren: Musikpsychologie

Die Musikpsychologie forscht nach der Wahrnehmung von Musik. Hierbei stammt die Forschungsmethodik häufig aus Gestalt- und Kognitionspsychologie. Es wird sich an fast allen psychologischen Methodiken bedient. Häufige Themen sind Musikpräferenz und Musikgeschmack, Feststellung musikalischer Begabung, sowie Musik und Bewegung und vieles mehr.

Musikpsychologische Module, die alle Studierenden belegen sind:

  • Methodenlehre
  • Einführung in die Musikpsychologie
  • Wissenschaftliches Praktikum Musikpsychologie
EEG-Messung in der Musikpsychologie einem Teilbereich der Systematischen Musikwissenschaft

Musikpsychologische EEG-Messung. Foto: Justin Niestroj

Die Studierenden lernen in der Methodenlehre verschiedene psychologischen Werkzeuge kennen. Danach werden aktuelle Themen in der Einführungsveranstaltung besprochen und im Praktikum die ersten eigenen Studien durchgeführt. Für die Schnittstelle zwischen Musikpsychologie und Neurobiologie besitzt das Institut ein EEG-Labor (siehe Bild EEG-Messung) zu Untersuchung der elektrischen Aktivität des Gehirns.

Musik studieren: Musikalische Akustik

Die musikalische Akustik als zweite große Disziplin der Systematischen Musikwissenschaft setzt sich mit der physikalischen Komponente der Musik auseinander. Hierbei stehen Instrumentalakustik, Raumakustik und akustische Messtechnik im Fokus. Neben den physikalischen Methoden sind auch digitale Signalverarbeitung und andere Methoden der Elektrotechnik und Informatik nicht mehr aus der musikalischen Akustik wegzudenken. Daher sind Themengebiete, wie die Erforschung von Musik mittels künstlicher Intelligenz mittlerweile Bestandteil der musikalischen Akustik.

Im ersten Semester erlernen die Studierenden die nötigen Grundlagen in der Mathematik. Darauf aufbauend folgen ein Einführungsseminar in die musikalische Akustik und ein Praxisseminar, in dem die Studierenden eigene Forschungen im Labor des Instituts anstellen können. Zu der Ausrüstung des Schalllabors gehören:

  • schalltoter Raum
  • Mikrofon-Array mit 128 Kanälen
  • 3D-Drucker
  • Laser

Auf unserer Homepage finden Sie mehr zu aktuellen Themen der Systematischen Musikwissenschaft, wie der Nachhallzeit im Tonstudio und dem Sonic-Tilt Wettbewerb.