Ein GVL Labelcode ist ein einzigartiger Code, der von der GVL an Musiklabels vergeben wird, um diese einfacher zu identifizieren und zu vergüten. Sofern Sie ein eigenes Label registrieren, und das Ziel haben, für die Nutzung von zum Beispiel Tonträgern ausgezahlt zu werden, ist ein Labelcode unverzichtbar. In diesem Artikel finden Sie alles zu der GVL, was das Leistungsschutzrecht ist und wieso Labelcodes für Sie als Gründer’in eines Labels wichtig ist.

Die GVL –  Definitionen und Überblick

Die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten, oder kurz GVL, ist eine Verwertungsgesellschaft, die sich für die Zweitverwertungsrechte von Leistungsschutzberechtigten in Deutschland einsetzt. Einen Überblick über die Tätigkeitsbereiche der GVL bekommen Sie mit einer kurzen Begriffserklärung:

  1. Das Leistungsschutzrecht oder auch „verwandtes Schutzrecht“ bezieht sich auf Musikverlage, Hersteller’innen von Tonträger oder ausübende Musiker‘innen, die bei der Herstellung oder Darbietung eines Werkes beteiligt sind. Hier gilt grundsätzlich kein Urheberrecht und die Schutzdauer des Leistungsschutzrechts ist kürzer.
  2. Eine Zweitverwertung ist die Nutzung eines Werkes nach der Erstveröffentlichung. Dies bezieht sich beispielsweise auf die Wiedergabe eines Liedes im Radio, im Fernsehen oder als ein Teil einer Compilation.
Eine Aufnahme einer Radiosendung, da der GVL Labelcode äußerst wichtig für Radiosender ist.

Eine Aufzeichnung einer Radiosendung als Beispiel der Zweitverwertung. Quelle: Pixabay

Die GVL zahle Sie aus, wenn ihre Studio-Aufnahme im Radio oder im Fernsehen gespielt wird. Dazu müssen Sie nicht Urheber’in des Stücks sein, sondern Instrumentalist’in, Produzent’in, Sprecher’in oder ähnliches. Uhrheber’innen können zusätzlich Geld von der GEMA erhalten. Künstler’innen beziehen zudem oft durch das Spielen der eigenen Werke zum Beispiel auf Konzerten Geld.

Der GVL Labelcode

Wenn Sie Ihre eigene Musik selbst veröffentlichen möchten, melden Sie bei der GDL ihr eigenes Label an. Diese ordnet Ihrem Label einen GVL Labelcode (kurz LC) zu. Der Labelcode wurde im Jahr 1976 zuerst als eine vierstellige Zahl eingeführt. Heutzutage ist es ein fünfstelliger, individueller Code, welcher wie folgt dargestellt wird:

LC 01234

Der Labelcode dient zu dem Identifizieren der Musiklabels, welches für eine genauere Ausschüttung der Tantiemen dient. Dieser wird bei physischen Produkten (CDs oder DVDs) auf dem Artwork angebracht. Hingegen wird der GVL Labelcode bei digitalen Veröffentlichungen bei dem jeweiligen Vertrieb der Veröffentlichung angegeben.

Einnahmen über die GVL

Die GVL unterscheidet zwischen ausübenden Künstler’innen und den Musiklabels. Sie teilt Einnahmen an einem Werk zu 50% unter den Künstler’innen und dem Musiklabel auf. Sie können dabei problemlos eine Doppelrolle als Label-Owner und Musiker’in einnehmen. Neben dem Labelcode rechnet die GVL Einnahmen auch anhand eines ISRCs ab. Ein ISRC, oder auch „International Standard Recording Code“, ist ein 12-stelliger Code, der eine Tonaufnahme identifiziert. Die Angabe eines ISRCs ist bei den Verwertungsgesellschaften Pflicht. Dieser dient nämlich für eine einfachere Zuordnung der Nutzung eines Werkes und dessen spätere Ausschüttung.

Radio und TV-Sender bestehen auf die Angabe eines ISRCs und eines Labelcodes, um die Nutzung der Werke zuzuordnen. Daher ist es wichtig, sofern Sie die 50% des Labelanteils an ihrem Werk erhalten möchten, bei der GVL ein eigenes Label anzumelden.

Der GVL Labelcode ist für Musiklabels unverzichtbar, da dieser die Identifikation der Labels und Vergütung vereinfacht. Die GVL als Verwertungsgesellschaft fokussiert sich auf die Zweitverwertungsrechte in Deutschland. Erst nachdem die Studio-Version eines Songs im Radio oder TV gespielt wurde, erfolgt die Ausschüttung der GVL. Für Sie als Newcomer’in, ohne Vertrag bei einem Musiklabel, ist die Registrierung eines eigenen Musiklabels bei der GVL entscheidend, um entsprechend vergütet zu werden.

Quellen zum GVL Labelcode

Claims & labelcodes. (o. J.). GVL. Abgerufen 4. Januar 2024, von https://gvl.de/en/rights-holders/producers-sound-recordings/claims-labelcodes

Fischer, G. (2022, Juni 24). Leistungsschutzrecht: Was ist das eigentlich? Und wem nützt’s? iRights.info. https://irights.info/artikel/leistungsschutzrecht-was-ist-das/31501

Nicole, P. (o. J.). Leistungsschutzrecht & Nachbarrechte – Urheberrecht 2023 / 2024. Urheberrecht.de. Abgerufen 4. Januar 2024, von https://www.urheberrecht.de/leistungsschutzrecht/

Was ist ein Labelcode? Wofür brauche ich diesen überhaupt. (2018, Februar 21). Kostenloser Labelcode / ISRC / EAN – GTIN. https://kostenloser-labelcode.de/labelcode/