Instrumente mit I sind nicht nur für Kreuzworträtselfans und Stadt-Land-Fluss-Fanatiker interessant, sondern auch aus Sicht der Instrumentenkunde und Musikethnologie. Hier finden Sie eine Übersicht über Musikinstrumente mit I.

Musikinstrumente mit I

Instrumente mit I gibt es gar nicht so viele, im Gegensatz zu Instrumenten mit T. Das 435-seitige Reallexikon der Musikinstrumente von Curt Sachs widmet dem I genau drei Seiten. Hier finden Sie eine Übersicht:

Irische Harfe auf dem Zwei-Euro-Stück als Beispiel für ein Instrument mit I.

Instrument mit I? Die irische Harfe auf der Zwei-Euro-Münze. Quelle: Central Bank and Financial Services Authority of Ireland, zu finden auf Wikimedia.

  • Ibachord: Dieses Cembalo wurde 1902 von Johannes Rehboch konstruiert und von dem bekannten Klavierbauer Rud. Ibach Sohn übernommen. Es ist einchörig, jede Taste zupft also genau eine Saite an. Ein Ibach-Klavier finden Sie in der Instrumentensammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg.
  • Ibeka: Dieses Instrument ist ein Daumenklavier der Kalai (Bakelle) in Gabun. Ähnlich dem Mbira, Sanza, Kalimba und Usimbi hat dieses Lamellophon mehrere gestimmte Stäbe und einen Holzresonator, und wird mit beiden Daumen gespielt. Bei Lamellophonen schwingen Lamellen, im Gegensatz zu Saiten bei Chordophonen, oder Membranen bei Trommeln. Der leicht inharmonische Klang macht Lamellophone so interessant.
  • Ika: Die Bororó in Zentralbrasilien spielen diese „Quertrompete“, die aus zwei unterschiedlich dicken Holzzylindernbesteht.
  • Inventionshorn: Die Besonderheit dieses Waldhorns ist, dass Sie in das Musikinstrument verschieden große Stimmbögen, „Inventionen“ genannt, einsetzen können, um dasselbe Horn in verschiedenen Stimmungen zu spielen.
  • Irische Harfe: Die auch als gälische oder keltische Harfe bezeichnete irische Harfe, oder Clairseach, ist zum Beispiel auf irischen Euro-Münzen geprägt, wie Sie im Foto sehen. Eine Besonderheit sind laut C. Sachs Saiten aus Gold, Silber oder weißer Bronze.

Strittige Instrumente mit I

Nicht nur bei Stadt-Land-Fluss, sondern auch in der Musikwissenschaft gelten einige Bezeichnungen für Instrumente mit I zumindest als strittig:

  • Indianerflöte: Dieser Begriff differenziert weder ausreichend zwischen den vielen Urvölkern Amerikas, noch zwischen den vielen Flöten, die dort anzutreffen sind. Er gilt eher als Oberbegriff.
  • Indische Trommel: Dieser Oberbegriff umfasst ebenfalls eine Vielzahl von Instrumenten, wie die Table der Pahari und die Dama der Goro.
  • Intergalaktische Gitarre: Die Bezeichnung stammt eher aus dem Marketing, als aus der Musikinstrumentenkunde. Sie bezeichnet mitunter eine Semi-Akustikgitarre, die metaphorisch zwischen der Welt der elektrischen und der Welt der akustischen Gitarren reisen kann.

Die Systematische Musikwissenschaft untersucht mit ethnografischen Methoden, physikalischen Messungen und psychoakustischen Modellen Musikinstrumente, um ihre Einordnung in Musikkulturen besser zu verstehen. Der Klang der Ibeka ist für unsere Ohren besonders interessant und exotisch, weil sich Lamellophone kaum in westlicher Musik durchgesetzt haben. In unserem World-Music Archiv ESRA können Sie sich ein 40er-Jahre Liebeslied der Batéké im damaligen Moyen-Congo auf dem Sanza anhören. ESRA enthält hunderte Aufnahmen von Musik verschiedener Völker. Unsere ESRA-Anleitung hilf Ihnen dabei, unsere ethnografische Sammlung zu durchstöbern.