Ut-Re-Mi — Der Ursprung
Seinen Ursprung hat do-re-mi im Mittelalter:
- Do-re-mi war ursprünglich als „ut-re-mi“ bekannt
- Die Zuweisung von Tonhöhen zu Silben und Handzeichen im Gesang nennt man Solmisation.
- Solfeggios sind die Zuweisung von Tonhöhen zu Silben
- Sie wurden in Zusammenhang mit Solmisation erfunden und sind heute verbreiteter als Solmisation
- Durch ihre enge Beziehung verwenden einige Musiker’innen Solfeggio und Solmisation synonym
- Die Verknüpfung von Silben mit Tonhöhen soll es Ihnen erleichtern, sich eine Skala einzuprägen
Laut Hermann von Helmholtz, soll ein riesiges Repertoire an Musik von Solfeggisten in dieser „eigenthümlichen Notenschrift“ notiert worden sein (von Helmholtz 1865). Das Lied „Do-Re-Mi“ aus Rodgers and Hammersteins Musical The Sound of Music hilft Anfänger’innen, die Silben zur Dur-Tonleiter zu erlernen. Zu guter Letzt ist Do-re-mi auch der Titel diverser Filme, Serien und eines Animé-Charakters. Oft soll dieser Name eine Beziehung zu Musik ausdrücken.
Do Re Mi — Die Dur-Tonleiter
- Das erste „do“ gibt die Start-Tonhöhe an
- Das zweite „do“ ist genau eine Oktave höher, als das Erste
- In C-Dur entsprechen die Silben do = c, re = d, mi = e, fa = f, so = g, la = a, ti = h, do = c‘
- Zwar mag „do-re-mi-fa-so-la-ti-do“ nicht viel einfacher wirken, als „c-d-e-f-g-a-h-c“, aber wie steht es mit „e-fis-gis-a-h-cis-dis-e“, also E-Dur?
- Würden Sie statt „c-d-e-f-g-a-h-c“ etwa „1-2-3-4-5-6-7-8“ singen, wäre die mehrsilbige „sieben“ ein störender Stolperstein
- Alternative Singweisen sind „do-re-mi-fa-sol-la-ti-do“, „do-re-mi-fa-so-la-si-do“ und „do-re-mi-fa-sol-la-si-do“
- Das Moll-Gegenstück lautet oft „do-re-ma-fa-sol-lo–ta-do“. Im Persischen sagt man statt „ma“ „mi-bemol“, singt aber weiterhin „mi“.
Neben der westlichen Musikkultur nutzen auch andere Kulturen die Solfeggio-Technik, wie das „Wili pai sa su–nge“ (absteigende Zande-Skala in Zentralafrika bei Kundi (fünfsaitige Harfe) und Manza (fünfstäbiges Xylophon)). Mehr über afrikanische Musik können Sie in (Kubik 2004) lesen und in unserem Musikarchiv ESRA hören.
Anwendungen von Solfeggios
Durch Solfeggios lassen sich Skalen gut einprägen. Mit ihnen können Sie musikalische Intervalle und Tonfolgen ohne Notenlinien schreiben. So dienen Solfeggios verschiedenen Anwendungen:
- Solfeggios werden gerne zum Warmsingen genutzt, da die Dur-Skala sehr verbreitet ist, die Vokale verschiedene Mundöffnungen erzwingen (wie do, mi, la).
- In Kursen zur Gehörbildung werden Solfeggios genutzt, um verschiedene Intervalle erkennen und singen zu lernen, wie die große Terz „do-mi“. Im Foto sehen Sie und beim lächelnden „mi“.
- Solfeggios eignen sich auch zum Stimmen von Musikinstrumenten. Haben Sie sich auf ein „do“ geeinigt, können Sie die Gitarre auf „mi-la-re-so-ti-mi“ stimmen.
- Das Do-Re-Mi-System eignet sich zum Googeln von Melodien. Googeln Sie „sol do re mi fa sol do do“, stoßen Sie auf das Minuet in g-Moll von Johann Sebastian Bach.